Archiv der Kategorie: Augenblicke & Blickwinkel

mit Kunst gerettet

Nein, mein Keller ist nicht entrümpelt; nein, immer noch kein Papier sortiert, aussortiert und weggeworfen; Kleider und Schuhe ebenso nicht ausgemustert. Weder weiter an der Steuer gearbeitet – noch meine Website aktualisiert. Das tägliche Training erst heute begonnen; auch das Lesezeichen im Buch wandert nur sehr gemächlich von Seite zu Seite. 
Es reicht: keine täglichen Nachrichten mehr! Weder die der Selbstoptimierung noch die der Krisenhelfer, die alle eigentlich nichts anderes tun, als ihre Angebote schon lange nicht mehr zu personalisieren, sondern einzig und alleine zu skalieren. Ich stehe euch nicht mehr zur Verfügung! 
Auch mit Telefonaten bin ich zögerlich; bin müde über Corona zu reden; vollends zu schweigen fällt mir auch nicht leicht. Aber sprechen über das, was ist, gelingt nur sequenziell; manches Mal sogar nur mehrere Sekunden lang. Ich habe sie nicht gezählt. Kontakt an der Oberfläche – gleichzeitig brennt es in mir – lichterloh. Habe es ein wenig löschen können mit einer Frage an eine Freundin über ihre Kunst. Als ich diese Frage stellte, wusste ich noch nicht, dass sie schlichtende Kraft besitzt. Ich bekam eine Antwort und Bilder. In eines habe ich mich umgehend verliebt – wunderbar.

der Glaube an die Liebe

Eine Freundin hat mir ein Geschenk gemacht. Oder anders: Ich habe es zutiefst als Geschenk empfunden. Sie schickte mir ein Büchlein von ihr selbst mit folgender Widmung: „Für XXX – die Xe stehen stellvertretend für den Namen ihres Partners – und für die Freundinnen und Freunde, die an die Liebe glauben“. Sie hat es geschafft, mich an meine Triebfeder von allem zu erinnern. Die Liebe. Der Glaube an die Liebe. In allen Zeiten. Zu jeder Zeit. So war ist, so ist es, so wird es sein. Erinnerung als bewusste Wahrnehmung, als Weckruf. DANKE.

mich mir selbst

Was ist der Unterschied: für mich Tagebuch zu schreiben und hier zu schreiben?
Was bewegt mich, für eine Öffentlichkeit zu schreiben. Oder auch: in aller Öffentlichkeit zu schreiben? 
Offensichtlich muss ich ja annehmen, es könnte jemand interessieren. Weder langweilen noch quälen. Aber halt: Das ist der falsche Ansatz.
Vielmehr geht es vermutlich darum, mich zu stellen. Im Kleinen. Häppchenweise Themen, Gefühle, Gedanken und Ideen aufzuschreiben, mich zu fokussieren… ja nochmals: mich zu stellen. Vielleicht ist ja auch so: Ich stelle mich mir selbst zur Verfügung. Gefällt mir. Was es genau bedeutet, weiß ich noch nicht, aber die Formulierung gefällt mir ausgesprochen gut. Basta.