Worte in Wörtern

Immer wieder bin ich damit beschäftigt, dass das Wort Wort zwei Pluralformen kennt: Worte und Wörter. Sind auch bei anderen Wörtern zwei Arten des Plurals bekannt? Mir fallen keine Wörter ein, aber damit ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Eher beginnt genau hier ein Reigen voller Worte.
Und immer wieder sortiere ich in meinem Kopf, was sie genau – in einfachen Worten und prägnanten Sätzen mit wenig Wörtern formuliert – differenziert… Wir alle besitzen Passwörter, aber wünschen uns hin und wieder Zauberworte. Wir benutzen Modewörter oder Schlagworte und geben Widerworte. Wir sprechen manches Mal sogar Machtworte und erzählen uns von unseren Lieblingswörtern. Wir versenden Grußworte und sprechen Trostworte; viele versprechen einander Jaworte und jeder von uns hat seine Reizworte. Und manche schreiben Vorworte. Diejenigen, die schreiben, erklären zu selten Fremdwörter, streichen hoffentlich Füllwörter, bauen ihren Beitrag entlang von Schlüsselworten auf – vor allem im Essay. Manche von ihnen haben vor alledem Stich- respektive Schlagworte notiert, um einen flüssigen, schlüssigen Text mit oft vorgegebener Anzahl von Wörtern überhaupt schreiben zu können. Ich liebe das Spiel mit Worten, die – wie in dem Fall hier – nicht aus rund 100, sondern aus mehr als 230 Wörtern besteht. Trotzdem subsumiere ich diese Fragmente bewusst unter dem Titel „rund hundert Worte“: Mein Anliegen ist es, im Spiel mit Wörtern den in ihnen wohnenden Ausdruck der Worte zum Klingen zu bringen. Ja – Worte haben Musik, machen Sinn und so unendlich viele sind bezaubernd sinnlich.

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