reden oder schreiben

„Schweigen ist Stille, aber nie Leere; es ist Klarheit, aber nie Farblosigkeit; es ist Rhythmus wie ein gesunder Herzschlag; es ist das Fundament allen Denkens und damit das, auf dem jedwedes Schöpferische von Wert beruht.“ Dieses Zitat stammt von Yehudi Menuhin, der nicht nur ein – wenn nicht gar der ‚Jahrhundertgeiger‘ war, sondern auch ein überzeugter wie überzeugender Botschafter der Humanität, der Kunst. Bei seinen Worten frage ich mich: Wenn das Schöpferische, das wertvoll ist, Schweigen und Stille voraussetzt, ist es dann unablässig, nicht über das zu reden, was man vorhat zu schreiben? Meine Erfahrung sagt ja. Reden ist eines. Schreiben ist etwas fundamental anderes. Das mag überraschen, aber wie oft sind Worte verloren, ja haben ihren Zauber bereits im Gespräch entzündet und wirken später fahl auf Papier. Wobei ich es sehr wohl mag, übers Schreiben zu reden; auch liebe ich den Vortrag geschriebenen Wortes sowie nach der Schöpfung – von wem auch immer – über geschriebene Worte zu sprechen – nicht nur über Wortschöpfungen;-)). 

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